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  LINGEN und LAXTEN
 

Der Ortsteil Laxten in Lingen (Ems)



Obwohl ich in Lingen geboren bin, ist der Ortsteil Laxten meine eigentliche Heimat. Das begründet sich einmal durch die Katholische Kirchengemeinde St. Josef Laxten und durch meine Eltern, die beide aus Laxten kommen. Laxten war bis zum Jahre 1970 eine selbstständige Gemeinde und wurde im Rahmen der Gebietsreform, die seinerzeit üblich und "modern" war, von der Stadt Lingen (Ems) eingemeindet. Trotz dieser Eingemeindung hat meines Erachtens Laxten seine Selbstständigkeit sich zum großen Teil erhalten können und das ist auch gut.

Der Mittelpunkt Laxtens ist die Katholische St. Josef Kirche. Sie wurde von 1935 bis 1937 von Professor Dominikus Böhm gebaut und am 07.März 1937 durch den Osnabrücker Erzbischof Dr. Wilhelm Berning konsekriert. Die Gemeinde Laxten wuchs nach den Kriegsjahren und mit ihr die Pfarrgemeinde St. Josef, die in den achtziger Jahren die größte Kirchengemeinde im Bistum Osnabrück war. Durch eine Teilabpfarrung der sogenannten "Neuen Heimat" in Lingen und die später durchgeführte Abpfarrung der "Friedlandsiedlung" und des Stadtteils Damaschke zur Katholischen Kirchengemeinde St. Marien Brögbern, wurde die Kirchengemeinde St. Josef flächenmäßig, wie auch zahlenmäßig erheblich kleiner.
 
Erklärung zum Bild:
oben links: Overbergschule im Jahre 1957
rechts: Haus Rütermann (1930)
Jugendheim Laxten 1962
Kreuzbundheim 1933
Haus Rütermann (1929 Kreuzung Lengericher Straße / Josefstraße

Richtfest Gemeindehaus im Jahre 1985

Links oben: Saalbetrieb Klaas, Frerener Straße 1960 Rechts: Gebäude Emsa-Näherei van Olfen,
links die damalige Gaststätte „Zum Weißen Hirsch)  Links unten:  die Johanneskirche im Strootgebiet (1959) Ampelanlage Georgstraße im Jahre 1967
 


 

Laxten - Entstehung und Entwicklung

Der Ortsname Laxten wird erstmals im Jahre 1490 erwähnt. Damals wurde eine ‚Swaneke to Laxten’ nach Biene verheiratet. Andere Urkunden oder Akten, die ältere Hinweise auf ‚Laxten’ hätten geben können, gingen beim Brand der Stadt Lingen 1548 verloren.

 Der Name ‚Laxten’ setzt sich vermutlich aus den Worten ‚lake’ (Sumpf, sumpfige Wiese) und ‚stae’ (Stelle, Stätte) zusammen; was dann ‚Wohnstätte an der Lake’ (Lake-stae) bedeuten würde.

 Gemeint war damit offensichtlich das sumpfige wasserreiche Gebiet zwischen Baccum und Lingen. Im Jahre 1549 wird Laxten erstmals als Bauernschaft bezeichnet und gehörte damals zusammen mit Altenlingen, Biene, Holthausen und Estringen zum Kirchspiel Lingen. Damals gehörten zur Bauernschaft Laxten 21 Hofstellen, wie aus dem ältesten Güter- und Abgabeverzeichnis der Grafschaft Lingen von 1555 zu ersehen ist. Die meisten der Hofstellen lagen um den Laxtener Esch, der nördlich von der heutigen Hüsinger Strasse begrenzt wurde. Eine Ausnahme bildeten die Hofstellen, die heute zu Brockhausen und Brögbern gehören. Die Entstehung und Entwicklung der Bauernschaft Laxten lässt sich folgendermaßen rekonstruieren: Das Niederungsgebiet zwischen Altenlingen/Lingen und Baccum war vor 1000 Jahren nur sehr dünn besiedelt. Es gab höchstens drei Höfe: Böhmer, Lübbers und ten Enenhuis. Im 12 Jahrhundert kam es zu einer ersten Siedlungsverdichtung. Es entstanden fünf Kottenhöfe in der Nähe des Vollerben Lübbers am Rande des Laxtener Esch. Im 15./16 Jahrhundert kamen weitere 8 Hofstellen hinzu. Ende des 17. Jahrhunderts setzte eine neue Entwicklung mit der Entstehung der Heuerstellen ein. Die „Heuerlinge“ hatten keinen Grundbesitz. Sie erhielten von den Bauern Wohnung und ein Pachtgrundstück. Als Gegenleistung mussten sie diesem bei Bedarf als Tagelöhner zur Verfügung stehen. Da fast jeder Hof mehrere solcher Heuerstellen hatte, kam es zu einem starken Bevölkerungsanwuchs. Damit stieg auch der Bedarf an Weideland, so dass es 1630 und 1633 zu gerichtlicher Auseinandersetzung zwischen Laxtener Bauern und Lingener Bürgern um die Weiderechte im Ochsenbruch kam.

 Im 17. Jahrhundert gingen mussten viele Heuerlinge und Kleinbauern als Saisonarbeiter für Wochen oder Monate zum Grasmähen oder Torfstechen nach Holland gehen, die sogenannten Hollandgänger. Auch als Tagelohnarbeiter und mit Fuhrdiensten für die Lingener Bürgerschaft konnte der Lebensunterhalt aufgebessert werden. Die Lage an den überregionalen Straßen kam den Menschen zusätzlich entgegen. Gelang es den Heuerlingen ein Haus und Land zu erwerben, wurden sie zu Neubauern. Ede des 18. Jahrhundert gelang es so den Neubauern Thien, Jansing, Funcke, Schlichtermann, Claassen, Jaske und Niehoff. 1887 wurde Laxten mit 58 Familien, darunter 35 Heuerlingsfamilien, die bevölkerungsreichste Bauernschaft im Kirchspiel Lingen.

 Die Landwirtschaft war die wirtschaftliche Basis der meisten Laxtener, jedoch konnten nur die wenigsten ihren Lebensunterhalt ausschließlich durch sie bestreiten. Sie waren auf den Zusatzverdienst durch die Hollandgängerei angewiesen. Als diese 1870 zum Erliegen kam, mussten sie eine neue Einkommensquelle finden oder, wie es einige taten, nach Nordamerika auswandern. Viele fanden aber auch Arbeit in den Lingener Industriebetrieben oder im 1856 gegründeten Eisenbahnausbesserungswerk. Für die vielen Arbeitskräfte reichte der vorhandene Wohnraum bald nicht mehr aus. Entlang der Georgstraße, der Frerener Straße und der Lengericher Straße entstanden viele Arbeiterhäuser, teilweise von den Laxtener Bauern als Mietshäuser errichtet.

 

Erklärung zu den Bildern: Pfarrkirche St. Josef Laxten, Kreuz der Familie Bockmeyer, (Mengersweg), Heimathaus Laxten, Hedonklinik und Kursana (Lingen - Laxten)

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde aus der Bauernschaft dann die selbstständige Gemeinde Laxten. Obwohl viele Laxtener als Eisenbahnarbeiter beschäftigt waren, galten sie trotzdem noch als Heuerlinge denn die meisten hatten einen großen Garten, hielten Schweine und Ziegen und bauten auf einem Stück Pachtland Roggen und Kartoffeln an. So blieb Laxten die ländliche Gemeinde, auch wenn es im Wählerverzeichnis von 1918/19 mehr Arbeiter- als Bauernfamilien gab.

 1935 wurde auf einem vom Neubauern Claas gekauften Grundstück mit dem Bau der St. Josefs-Kirche begonnen, die am 07. März 1937 geweiht werden konnte.

 Im gleichen Jahr 1935 wurde hinter der Gaststätte Heinrich Klaas das Laxtener Feuerwehrhaus gebaut. Nach der Zerstörung des Turms im zweiten Weltkrieg und dem Wiederaufbau ohne Turm diente es als Werkstatt. Heute ist es Lagerraum und war bis vor kurzem Schießstand für das Plaketten-, Pokal- und Königsschießen beim Laxtener Schützenfest.

 1950 kam es zu einem Gebietstausch zwischen der Stadt Lingen und der Gemeinde Laxten. Dabei wurden Gebiete rund um den Böhmer Hof mit Gebieten um die Kiesbergstraße getauscht, so dass die heutige Gebietsform von Laxten entstand.

 
Lange Zeit blieb die Laxtener Bevölkerung stabil. Ihre Zahl betrug um 1939 ca. 1300 Einwohner. Nach dem 2. Weltkrieg wurden viele vorher landwirtschaftlich genutzte Flächen in Wohngebiete gewandelt, vor allem um den Flüchtlingen und Obdachlosen die Möglichkeit zur Ansiedlung zu geben. Zuerst entstanden die Wohngebiete am Kiesberg, Kuhlhof und Sportplatz. So stieg die Einwohnerzahl bis 1960 auf ca. 2000. Später folgten noch die Gebiete ‚Auf der Los’ und ‚Westlich der Kiesbergstraße’. Da immer mehr Bauwillige einen Platz zur Ansiedlung suchten, kam ab 1968 der Gauerbach als Wohngebiet hinzu, der inzwischen mit dem Bauabschnitt IV eine weitere Ausdehnung erfährt. Auch im Zentrum von Laxten kamen mit den Baugebieten „Am Brunnenpark“, Am Strootbach“, „Zwischen Strootstraße und Schwedenschanze“, „Hoogenhook“ und anderen neue Wohneinheiten hinzu, so das im Jahr 2001 ca. 7087 Einwohner in Laxten ihre Heimat hatten.

1970 kam es aufgrund der räumlichen Nähe zu der Stadt Lingen zum Zusammenschluss. Aus der Gemeinde Laxten wurde der Ortsteil Laxten.
                                                                                                 Übernommen aus:
www.netmagazin.de/

 





Schutzpatron St. Josef Pfarrkirche
Madonna im Kreuzbundheim
Laxtener Madonna Pfarrkirche
Kreuz von Joseph Krautwald (neuer Friedhofteil)
Kreuz von Suberg (Priester- und Ordensgräber)
 
Pieta im Andachtsraum der Pfarrkirche
Pieta auf dem Friedhof St. Josef Laxten
 
   
 
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